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Innovative und pragmatische Lösung für die Zukunft

„Future Mobility Award 2025“ in Karlsruhe geht an „Nevomo“

Ob Kapazitätsgrenzen, technische Komplexität, hohe Kosten, langwierige Implementierungen oder zunehmender Wettbewerb: Herausforderungen bei der vollständigen Digitalisierung der bestehenden Infrastruktur hindern die Eisenbahnen daran, die wachsende Nachfrage zu bedienen. „Nevomo“ hat hierfür mit „MagRail“ eine innovative Lösung; modernisiert bestehende Eisenbahnanlagen mit magnetischen Antriebskomponenten, die zwischen den bestehenden Schienen installiert werden, dabei ein Magnetfeld erzeugen – und so Automatisierung, Elektrifizierung und vollständige Digitalisierung ermöglichen.

Preisträger Stefan Kirch, CCO und Mitgründer von „Nevomo“
Torben Stieglitz, Direktor der Wirtschaftsförderung Stadt Karlsruhe, Preisträger Stefan Kirch, CCO und Mitgründer von „Nevomo“, und Ministerialdirigent Philipp Franke im Verkehrsministerium Baden-Württemberg
Preisverleihung Auf der Bühne (v.l.) Dr. Thilo O. Richter von „aicorn“, Gewinner des „FMA“ von 2023, Torben Stieglitz, Direktor der Wirtschaftsförderung Stadt Karlsruhe, Preisträger Stefan Kirch, CCO und Mitgründer von „Nevomo“, und Ministerialdirigent Philipp Franke im Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Innovation für die Schiene

Das 2017 aus der Universität Warschau heraus gegründete Unternehmen „Nevomo“ überzeugte die Jury mit seinem innovativen Lösungsansatz – und wird mit dem „Future Mobility Award 2025“ (FMA) ausgezeichnet. „Mit unserer ‚MagRail‘-Technologie schlagen wir die Brücke zwischen bestehender Eisenbahninfrastruktur und Mobilität von morgen“, freut sich Stefan Kirch, CCO und Mitgründer von „Nevomo“: „Wir ermöglichen es, Züge schneller, flexibler und nachhaltiger zu machen, ohne dass neue Strecken gebaut werden müssen. So entsteht ein System, das nicht nur die Leistungsfähigkeit der Schiene erheblich steigert, sondern auch neue Formen intermodaler Vernetzung erlaubt. Damit leisten wir einen Beitrag, die Mobilität in Europa zukunftssicher, klimafreundlich und für Menschen wie Unternehmen attraktiver zu gestalten.“

Lösungsansatz überzeugte die Jury

„MagRail“ ist nicht nur ein anderer Antrieb, sondern bietet durch diese Neuerung für die Schiene mittels effizientem Magnetantrieb auch die Möglichkeit der einfachen Integration für eine vollständige Automatisierung. „MagRail“ fügt sich in bereits vorhandene Infrastruktur, bietet dazu aber Optionen, die die Bahn bislang nicht hatte, die aber schon heute benötigt werden – weg von einer statischen Infrastruktur, hin zu einer Plattform, die dynamisch erweitert und ausgebaut werden kann. „Wir ehren mit dem ‚Future Mobility Award‘ ein Unternehmen, das nicht nur Visionen für die Mobilität von morgen hat, sondern sie bereits heute umsetzt“, so Philipp Franke, Ministerialdirigent Verkehrsministerium Baden-Württemberg, in der Laudatio: „Der diesjährige Preisträger ‚Nevomo‘ hat die Jury mit einer Lösung überzeugt, die ebenso innovativ wie pragmatisch ist. Dabei auch eines der größten Versprechen der modernen Mobilität einlöst; Nachhaltigkeit durch Intelligenz, nicht durch Ressourcenverbrauch.“

Innovation wird sichtbar

Ob modular, skalierbar, energieeffizient oder kompatibel mit dem Bestand: Erfolgreiche Tests laufen, dazu wird in Bremen ein Pilotprojekt umgesetzt. „MagRail“ bietet die Möglichkeit, aus alten Bahnstrecken, aus vergessenen Verkehrsadern, wieder lebendige Teile einer zukunftsfähigen Infrastruktur zu machen, „und das, ohne Neubau, ohne Zerstörung, sondern durch klugen Re-Use bestehender Strukturen“, so die Begründung der Jury, die sich aus hochkarätigen Mobilitätsexperten von KIT und FZI zusammensetzte. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Anwendbarkeit in Häfen, auf Industriegeländen und im nationalen wie regionalen Schienenverkehr. Stillgelegte Strecken könnten mit dieser Technologie zukunftsfähig reaktiviert werden.

Mit dem „Future Mobility Award“ – getragen vom „Automotive Engineering Network“ (aen), Fachzeitschrift „NahverkehrsPraxis“, Messe Karlsruhe und Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe, Schirmherr ist der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann – werden bereits zum sechsten Mal Innovationen ausgezeichnet. „init“ war erneut Sponsor der Veranstaltung, „KAMO“ unterstützte als Partner und beide waren wie auch die Gründerallianz in der Jury vertreten.

Fünf internationale Startups mit innovativen Mobilitätslösungen aus der ganzen Welt, „GoPlugable“ aus Irland, „Munulus Technologies“ aus der Türkei, „CityTourPlayer by NexSwiss“ aus der Schweiz und „Volteum“ aus Ungarn, hatten sich mit dem späteren Gewinner „Nevomo“ beim Finale vor einer Jury präsentiert, bewarben sich damit um den „FMA“, den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis. Den Preis überreichten im Rahmen der achten „Regionalkonferenz Mobilitätswende“ in Karlsruhe Ministerialdirigent Philipp Franke im Verkehrsministerium Baden-Württemberg und Torben Stieglitz, Direktor der Wirtschaftsförderung Stadt Karlsruhe

Starkes Signal von Karlsruhe aus

Startups revolutionieren den Mobilitätssektor, indem sie Mobilität nachhaltiger, intelligenter und zugänglicher machen. Der „FMA“ rückt diese Vordenker ins Rampenlicht, bietet dazu eine Plattform, um ihre innovativen Ideen einem breiten Publikum zu präsentieren. Von Karlsruhe, der Stadt der Mobilitätspioniere Benz und Drais, geht somit ein starkes Signal aus: Der „Future Mobility Award“ unterstützt Startups als wichtige Innovationstreiber und ermutigt sie, Grenzen der traditionellen Verkehrssysteme zu überschreiten. Torben Stieglitz, Direktor der Wirtschaftsförderung Stadt Karlsruhe, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des internationalen Wettbewerbs für die Mobilitätsstadt Karlsruhe.

Der Award gibt Gewinnern einen deutlichen „Push“, wie Dr. Thilo O. Richter von „aicorn“, Gewinner des „FMA“ von 2023 erläutert: „Der Award hat uns Rückenwind gegeben und sofort Wirkung gezeigt: In den Wochen danach haben sich mehrere Verkehrsbetriebe bei uns gemeldet, die an unserer Lösung interessiert waren. Mit unserem ‚EKG für die Straßenbahn‘ machen wir den Zustand von Fahrzeugen in Echtzeit sichtbar – und genau das hat viele neugierig gemacht. Für unser Team war das ein starkes Signal, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Denn Innovationen und Ideen von jungen Unternehmen, die grundsätzlich ein starker Motor für Wachstum und Wettbewerb sind, können entscheidend dazu beitragen, zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Den Organisatoren des Awards ist es ein Anliegen, ihnen diese Möglichkeit zu geben, ihre Projekte vor Jury, Mentoren, Business Angels, Investoren und einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und damit zur Entwicklung ihres eigenen Unternehmens, aber auch der gesamten Branche beizutragen.