Innovatives in Sachen Mobilität
„Future Mobility Award“ – Pitch der Finalisten
Der „Future Mobility Award“ zeichnet Start-ups aus, die innovative Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität konzipieren – und er erfreut sich steigender Nachfrage. 25 Bewerbungen gingen in diesem Jahr bei den Initiatoren des Awards, Fachzeitschrift „Nahverkehrs-praxis“, Messe Karlsruhe und „automotive engineering network“ (aen), ein. Gesucht werden innovative Mobilitätslösungen aus den Bereichen emissionsfreie Mobilität, Automatisiertes Fahren, Digitalisierung oder neue Geschäftsmodelle. „Der Award hat längst die Stadtgrenze gesprengt, denn acht Bewerbungen kommen aus dem europäischen Ausland“, so Michael Kaiser, Direktor Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe. „Karlsruhe als Hightech-Standort hat sich auch der Mobilität verschrieben und sich zusammen mit der Region stark in diesem Themenbereich aufgestellt.“
Innovation im Fokus
An einem innovativen Forschungsstandort wie Karlsruhe werden Ideen in Geschäftsmodelle entwickelt und gewandelt, hier werde beim „Future Mobility Award“ angesetzt, erläuterte Moderation Annika Egloff-Schoenen von der „Nahverkehrs-praxis“. Keine leichte Aufgabe für die Jury, die in einer Vorauswahl sechs Start-ups – „Servail GmbH”, „Auve Tech“, „Awake Mobility”, „bloXMove“, „Karos“ und „SaveAD“ – zum Pitchen zugelassen hat. „Sie erhielten im Rahmen der ‚IT-TRANS‘ in der Messe Karlsruhe die Gelegenheit, ihre Konzepte und Projekte vor Jury, Mentoren, Business Angels, Investoren und einer breiten Öffentlichkeit in der Startup Area zu präsentieren“, so „aen“-Geschäftsführerin Sieglinde Walz.
Sechs Pitches, die es der Jury schwer machen
Es ist ein klassisches Thema: Ein Zug fällt wegen Defekt aus, der ÖPNV funktioniert nicht, zeigte Dr. Max Steger von „Servail“ aus Wessling bei München auf, einer roboterbasierten Instandhaltung von Gleisanlagen und Schienenfahrzeugen. „Wartungsintervalle werden immer enger, wir wollen mit unserem Ansatz Qualität und Attraktivität des ÖPNV steigern“, so die deutliche Ansage in Sachen Umbau der Bahninstandhaltung. Ob Nah- oder Fernverkehr: Bereits bei kurzen Halten an Stationen kann der Roboter unter dem Zug durchfahren, gewissermaßen die Inspektion machen, so Ausfallzeiten reduzieren, Verfügbarkeit erhöhen und Vorhersagen tätigen. Seit Januar ist „Servail“ bei der Bahn im Testbetrieb, weitere Unternehmen sollen folgen.
Maßgeschneiderte Fahrgemeinschaftsnetzwerke, die in den ÖPNV integriert werden, um Mobilität auch in ländlichen und vorstädtischen Gebieten zu ermöglichen, präsentierte Olivier Binet, einer der Gründer von „Karos“ aus Toulouse in Frankreich: „Es ist eine Lösung für alle Lebensbereiche, nicht nur für Menschen, die in der Stadtmitte leben, sondern auch für jene, die davon entfernt leben, meist auch keinen guten ÖPNV haben.“ Bekannt sind bei Reisen Daten wie Herkunft, Ziel, Uhrzeit, Fahrgewohnheiten, Transportart: „Wir fügen das zusammen, erreichen so auch eine Vorhersage – und bringen die Menschen zusammen, schließen so Lücken.“ Mal Fahrer, mal Mitfahrer: Das intelligente System vernetzt individuelle Mobilität mit dem ÖPNV, bietet so eine verlässliche intermodale „door to door“-Lösung – unter anderem im Großraum Paris übrigens schon seit fünf Jahren, wo rund 90 % der Nutzer keine klassischen ÖPNV-Nutzer sind.
Die Anzahl der Busse muss deutlich steigen, um auch den ÖPNV in nächster Zeit deutlich zu steigern. Hier setzt „Awake Mobility“ aus München an: „Durch regelmäßige Inspektion der Busse, durch Faktoren wie Wetter, Unfälle, Defekte, Reichweite der Batterie oder Ausfälle technischer Komponenten kommt es aber zum Stillstand“, so CEO & Co-Founder Daniel Tyoschitz: „Wir analysieren gewissermaßen den Gesundheitsstatus der Flotte.“ Denn bei einer 24/7 Datenerfassung und Machine Learning lassen sich Ausfallzeiten vorhersagen. Diese Info lässt sich in Unternehmensprozesse einbinden, kann so Verlässlichkeit und Verfügbarkeit erhöhen, reduziert Ausfallzeiten, Kosten oder auch das Handling von Ersatzteilen. Ob Leitstelle, Management oder Werkstatt: Bei ersten Busunternehmen wird es in Sachen störungsfreier Personentransport eingesetzt.
Kooperative Dezentralisierung ist ein Ansatz von „bloXmove“ aus Bonn und Dublin für ein „urban mobility szenario“, so Founder und CEO Sophia Rödiger: „Was wäre, wenn urbane Mobilität bequemer wäre? 1 Haltestelle, 1 Ticket von A nach B.“ Statt wie bisher eine Vielzahl an Apps für alle Bereiche. Mit einem „roaming szenario“ lassen sich ortsunabhängige Zugriffe mit bestehenden Apps erreichen und mehr Flexibilität. Dafür wird das Potenzial dezentraler Technologien wie Blockchain genutzt. So können Mobilitätsanbieter Nutzern gebündelte Dienste anbieten – erreichen die Bereitstellung einer nahtlosen globalen Mobilitäts-Allianz.
Bei „Auve Tech“ aus Tallin in Estland geht es seit 2019, mit Feldversuchen in Estland und Griechenland, um mehr nachhaltige Mobilität, Stadtplanung, Flächenverbrauch und Platz für Fußgänger. Mit dem „Auve Shuttle“, 25 km/h schnell, geht es um die „last mile“, so Chief Sales Officer Paula Johanna Adamson: Einsetzbar urban, suburban wie in Finnland, im touristischen Sektor wie in Prag oder in einem Service-Einsatz wie im Terminal des Flughafens Danzig. Das Unternehmen könne autonome Fahrzeuge in verschiedene Umgebungen und Flotten integrieren. Sicher, smart und Nachhaltig: Es gehe darum, den Transport auf der „last mile“ zu verbessern, alternative Transportmöglichkeiten zu bieten – in verschiedenen Umgebungen mit gemischtem Verkehr.
Bisher waren autonome Technologien meist auf „big cities ausgelegt“, so Founder Dr. Julius Kümmerle von „SafeAD“, einem Spin-off des FZI in Karlsruhe, „aber der Impact auf ländliche Gegenden blieb meist außen vor.“ Hintergrund für den Betrieb sind high definition Karten, die immer aktuell gehalten werden müssen. Hier setzt „SafeAD“ an: „Karten sind Momentaufnahmen der Vergangenheit. Wir fahren in der Gegenwart, ermöglichen so auch Mobilität, wo bisher keine ist.“ Denn über Stadtgrenzen hinaus könne dies umgesetzt werden, ohne Karten, durch den Input von Sensoren, einem „drivable scene model“, das einen dynamischen Ansatz für die Strecke liefert.
„Es waren beeindruckende Start-ups dabei, die eine hohe Qualität haben“, so der Tenor der Jury, „mit einer bemerkenswerten Bandbreite der Innovationsfelder, tolle Ansätze, die zudem viele Blickwinkel erlauben. Es waren interessante Pitches mit innovativen Ideen für die Mobilitätswende“. Der Jury gehören Annika Egloff-Schoenen von der „Nahverkehrs-praxis“, Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe, Prof. Dr. Christoph Hupfer von der Hochschule Karlsruhe, Marius Jörres von der Metropolregion Rhein-Neckar, Sascha Ott vom KIT, Jochen Georg und Frank Thieme von der Messe Karlsruhe, Alexander Viehl vom FZI, und Sieglinde Walz vom „aen“ an.
Infos: Die Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe stellt den Preis in Höhe von 5.000 Euro bereit. Darüber hinaus erhält das Gewinner-Startup auf Wunsch ein Coaching durch „aen“-Experten.
Infos zur Preisverleihung des „Future Mobility Awards“ am 17. Mai 2022 im Rahmen der „Regionalkonferenez Mobilitätswende“ unter: www.ae-network.de und www.future-mobility-award.de
Das Programm der Regionalkonferenz Mobilitätswende finden Sie hier zum Download: www.regionalkonferenz-mobilitaetswende.de
Infos zu den Start-ups: www.servail.de – www.karos.fr – www.awakemobility.de – www.bloxmove.com – www.auve.tech – www.safead.de
Mit dem Future Mobility Award sollen nachhaltige Mobilitätslösungen für den Verkehrssektor ausgezeichnet werden. Ziel ist es, Start-ups die Chance zu geben, sich zu präsentieren und ihre Ideen und Lösungen für den Verkehrssektor sichtbar zu machen sowie einen Wettbewerb zu etablieren, der in regelmäßigen Abständen stattfinden wird.
Verliehen wird der Preis von der Messe Karlsruhe,
aen – automotive. engineering. network e.V. und Nahverkehrs-praxis/Fachverlag Dr. H. Arnold GmbH.
Vom 10. bis 12. Mai präsentierten Aussteller aus aller Welt auf der IT-TRANS in der Messe Karlsruhe ihre intelligenten Lösungen für den öffentlichen Personenverkehr.
Mobilitätspartner aus der TRK-Region stellten im Rahmen des „Karlsruhe Mobility Lab“ und im „Market Update Forum“ erfolgreiche Konzepte vor. Das „Karlsruhe Mobility Lab“ ist ein Zusammenschluss von Experten aus Wissenschaft, Verkehrsbetrieben, Verwaltung und Industrie präsentiert sich erstmals auf der IT-TRANS. Die TechnologieRegion Karlsruhe hat den Anspruch, Standort für nachhaltige, digitale und integrierte Mobilität zu sein.
AEN präsentierte den Future Mobility Award 2022 und lud 6 Finalisten zum Pitch in der Startup Zone ein.
Michael Kaiser, Wirtschaftsförderung Stadt Karlsruhe, begrüßte die 6 Finalisten und betonte den Erfolg des Wettbewerbs „Future Mobility Award 2022“, zu dem 25 Bewerbungen aus 8 Ländern angetreten waren.
Die Preisverleihung findet am 17.05.2022 auf der Regionalkonferenz Mobilitätswende in Ludwigshafen statt.
Finalisten 2022
-Das Unternehmen ist nicht älter als zehn Jahre
– Das Unternehmen erwirtschaftet einen Jahresumsatz von max. 10 Mio. Euro
– Das Unternehmen hat maximal 50 Beschäftigte
Hauptpreis für den ersten Platz des Wettbewerbs: Future Mobility Award 2022 Preisgeld von 5.000 Euro
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an: office@ae-network.de
Die Jury des Future Mobility Awards
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Das Mobilitätscluster e.V.
Zähringer Str. 65a · 76133 Karlsruhe
T: +49 721 988 996 10
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