Staatssekretärin Elke Zimmer, Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup
Thilo Richter

Mit intelligenten Lösungen in eine innovative Zukunft

„Future Mobility Award 2023“ in Karlsruhe an Start-up „Aicorn“ verliehen

Karlsruhe. Es geht um einen Mehrwert für den ÖPNV: „Aicorn“ hat eine KI-Plattform entwickelt, die Verkehrsunternehmen dabei unterstützt, Daten optimal zu nutzen. Durch die Lösung „busshark“ kann diese Plattform komplexe Analysen und Vorhersagen durchführen, wodurch Unternehmen ihre Leistung optimieren, Verlässlichkeit erhöhen und Ausfälle reduzieren können. Durch das Auslesen von Steuergeräten und unter Einsatz von Datenanalysen können im Sinne von „Predictive Maintenance“ Ausfälle reduziert werden. Das erst 2022 gegründete Start-up aus Karlsruhe wird für seinen innovativen Lösungsansatz mit dem „Future Mobility Award 2023“ ausgezeichnet. „Das ist eine tolle Auszeichnung für uns“, freut sich Thilo Richter, der den Organisatoren für diese Chance dankte: „Das gibt dem gesamten Team Selbstsicherheit, ist zudem eine sichtbare Validierung – und unterstützt uns auf dem weiteren Weg.“

Mit dem „Future Mobility Award“ – getragen vom „Automotive Engineering Network“ (aen), der Fachzeitschrift „Nahverkehrs-praxis“, Messe Karlsruhe und Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe – werden jedes Jahr nachhaltige Mobilitätslösungen ausgezeichnet. Überreicht wurde der mit 5.000 Euro dotierte Preis während der sechsten „Regionalkonferenz Mobilitätswende“ in Karlsruhe von Elke Zimmer, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, und Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Die init GmbH und efeu Campus GmbH unterstützen als Silbersponsoren. Die eingereichten Projekte wurden von einer Expertenjury mit unternehmerischem und wissenschaftlichem Hintergrund bewertet. 

Die Initiatoren hatten sich für die Preisverleihung auch dieses Mal wieder eine besondere Übergabe einfallen lassen: Ein Transportvehikel der efeu Campus ferngesteuert zur Bühne und überbrachte den Umschlag mit Namen des Siegers, die Trophäe sowie die Sektflaschen für alle Finalisten an Staatssekretärin Elke Zimmer.

Innovationen müssen auch sichtbar gemacht werden

Indem Start-ups neue Technologien, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen entwickeln, revolutionieren sie den Verkehrssektor, tragen dazu bei, Mobilität nachhaltiger, intelligenter und breiter zugänglich zu machen, geben Einblicke in eine zukünftige Mobilität. Der „Future Mobility Award“ zielt speziell darauf ab, Start-ups zu würdigen, die innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen konzipieren und erfolgreich umsetzen – und unterstützt sie beim Prozess mit Forschung, Entwicklung und Markteintritt. Der Award bietet zudem jungen Unternehmen eine Plattform, um Ideen und Lösungen im Verkehrssektor und im Mobilitätsbereich einem breiteren Publikum vorzustellen. 

Sichtbares Signal von Karlsruhe aus

Durch den „Future Mobility Award“ geht ein sichtbares Signal von Karlsruhe aus: In der Stadt der Mobilitätspioniere Benz und Drais stehen innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen im Fokus. Durch den Award werden Start-ups als wichtige Innovationstreiber unterstützt und ermuntert, weiterhin kreative Lösungen zu entwickeln, so die Grenzen der traditionellen Verkehrssysteme zu überschreiten.

Finale Pitches gaben Einblicke in die Zukunft

In der finalen Runde standen fünf innovative Ansätze zur Bewertung. Neben dem späteren Gewinner „Aicorn“ waren „MOTIONTAG“ (ermöglicht die Erstellung eines digitalen Abbilds der Mobilität), „NaturTrip“ (gestaltet die Planung der Ausflüge mit Bus, Bahn und Fahrrad einfacher), „NeoCargo“ (vernetzt mittelständische Speditionen über eine Plattform) und „Vesputi“ (Nutzer können verschiedene Verkehrsoptionen miteinander kombinieren) dabei. Bewertet wurden von der Jury mit unternehmerischem und wissenschaftlichem Hintergrund unter anderem die Punkte Konzept, Strategie, Grad der Innovation, Relevanz für die Gesellschaft, Potenzial für den Erfolg, Nachhaltigkeit und Nutzen.

Begründung der Jury

Gewissermaßen sei die Lösung von „Aircorn“ ein „EKG für die Straßenbahn, um den ÖPNV-Infarkt zu verhindern“. So könnten zum Beispiel auch Reserve-Straßenbahnen im Depot künftig minimal vorgehalten werden und eine Fehleranalyse finde in kürzester Zeit statt. Für die Jury war wichtig, dass das Start-up den Mehrwert für den ÖPNV in seinen Fokus gestellt hat: „Die Lösung bietet Verkehrsbetrieben die Chance, weniger ‚totes Kapital‘ in den Betriebshöfen stehen zu haben. Dies wird in Zeiten knapper Budgets immer wichtiger.“ Zudem sei eine hohe Skalierbarkeit der Lösung gegeben – ob Straßenbahnen, ICEs oder Busse – dabei sei auch Herstellerneutralität gegeben.

Infos: Der Preis in der Höhe von 5.000 Euro wurde dieses Jahr zum vierten Mal erneut von der Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe bereitgestellt. Darüber hinaus erhält das Gewinner-Start-up auf Wunsch auch ein Coaching durch „aen“-Experten, www.future-mobility-award.de